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Risikofaktor Einsamkeit
Immer mehr Menschen verspüren den Drang, sich bis ins hohe Alter weiterzubilden, neue Themengebiete kennenzulernen, neue Interessengebiete zu erschließen und geistig fit zu bleiben. Viele ältere Menschen entscheiden sich daher nach dem Ende ihrer Berufslaufbahn bzw. nach dem Eintritt in den Ruhestand für ein Studium. Die Motivation kommt in vielen Fällen daher, dass die Senioren und Seniorinnen ein reguläres Studium oder auch ein weiteres Studium während ihrer Berufstätigkeit aus den verschiedensten Gründen nicht realisieren konnten.
Ein solches Studium wird in der Regel wesentlich gelassener und entspannter angetreten, denn man verfügt über ausreichend Lebens- und Berufserfahrung. Solche Erfahrungen helfen bei einem Seniorenstudium enorm. Man steht im Ruhestand auch nicht mehr unter dem enormen Leistungsdruck, denn man kann sein Studium aus rein intrinsischen Motiven heraus beginnen. Viele Menschen empfinde es auch als Privileg, in diesem Alter noch einmal studieren zu können und nicht mehr etwa die Familie im Hintergrund zu haben, für die man sorgen muss.
Eine Konfrontation mit jungen, neuen und innovativen Ideen an einer Universität oder Hochschule hält Menschen auch geistig jung, wobei man prinzipiell keinen Nachteil gegenüber den jüngeren Studierenden hat und so leichter den Anschluss an den Puls der Zeit behält.
Viele möchten durch ein Senioren-Studium auch zeigen, wie leistungsfähig und belastbar sie noch sind, wobei allerdings zuviel Ehrgeiz schaden kann. Ältere Menschen erfassen grundsätzlich bei einem Studium genauso viel Lernstoff wie jüngere, sind dabei manchmal sogar gründlicher und besser in der Zuordnung eines Inhaltes in den Gesamtzusammenhang.
Zwar studieren Jüngere anders als SeniorInnen, aber viele jüngere StudentInnen haben das Problem, ihr Studium und einen Broterwerb unter einen zeitlichen und auch finanziellen Hut zu bekommen. Generell haben Studierende direkt nach dem Abitur es auch etwas leichter beim Lernen, da sie noch nicht so lange oder gar nicht aus dem Lernrhythmus heraus sind.
Lutz Hofmann hat sich in einem Forschungsprojekt mit dem Thema „Lernen 40+" beschäftigt, wobei diese Lerntipps auch für Silver Students zutreffen, denn es gibt keine Didaktik für Ältere, da die Prinzipien und Methoden guten und erfolgreichen Lernens relativ altersunabhängig sind.
Die Einstellung zum Lernen ist stets erfolgsentscheidend, denn wenn man nur gezwungenermaßen wieder einen Hörsaal besucht, dann ist die Wahrscheinlichkeit, Lernerfolge zu verzeichnen, eher gering. Man sollte daher nur dann und nur das lernen, sofern man den eigenen Wunsch verspürt und bereit dafür ist, sich unterrichten zu lassen.
Ältere haben mesit ein niedrigeres Lerntempo als Jüngere, aber dafür sind sie effektiver, weil sie verstehen, inwiefern ihnen ein Stoff nützlich sein kann.
Rückblickend erinnern sich ältere Menschen oft mit Schaudern an ihre Schulzeit, sodass man sich zur Verbesserung der Motivation solche negativen Erfahrungen bewusst machen sollte, wobei man sich klar machen muss, dass man heute freiwillig lernt und nicht wie damals gezwungenermaßen. Wenn man mehrere Jahrzehnte nicht mehr gelernt hat, dann benötigt man auch einige Zeit, um wieder in den Lernprozess zu kommen, d. h., man muss eine mehrwöchige Anlaufzeit einkalkulieren, bis das Lernen für wieder zur Routine wird.
Jeder Mensch lernt ein wenig anders, d. h., man sollte verschiedene Methoden ausprobieren, etwa Karteikarten anlegen oder Lernposter gestalten, vielleicht aber auch in einer Gruppe lernen.
Ältere Lernende besitzen bereits ein dichtes Wissensnetz, in dem neue Informationen leichter hängen bleiben (Stichwort: kristalline Intelligenz), während die fluide Intelligenz, über die vor allem jüngere Menschen verfügen, nicht mehr so ausgeprägt ist.
Regelmäßigkeit führt zum Lernerfolg, was für ältere und jüngere StudentInnen gleich zutrifft. Als Seniorin oder Senior hat man beim Studium den großen Vorteil, dass man sich die Zeit ungeachtet des Alltags wesentlich besser einteilen kann. Man kann daher leichter echte Erholungsphasen einplanen, um sich zwischen den Lernphasen zu entspannen.
Man sollte beim Studium als Senior oder Seniorin immer den Anschluss an Kommilitonen und Kommilitoninnen suchen, denn man lernt schneller und behält Inhalte leichter, wenn man mit anderen darüber diskutiert und wenn man lehrt, also einen Stoff aufbereitet und ihn etwa in einer Gruppe vermittelt. Man wird dabei gezwungen, die zentralen Inhalte herauszuarbeiten, eine Struktur zu entwickeln und sich Gedanken darüber zu machen, wie sich Zusammenhänge einfach erklären lassen.
Ein Fernkurs eignet sich dabei hervorragend für die private Weiterbildung und richtet sich an Menschen jeden Alters. Ein Fernkurs ist daher eine gute Gelegenheit, sich weiterzubilden.
Dank der freien Zeiteinteilung können auch ältere FernstudentInnen ihre freie Zeit dazu nutzen, sich weiterzubilden und neue Dinge kennenzulernen. Die Auswahl an Kursen bzw. Studiengängen ist dabei so groß, dass für jedes Interessengebiet ein passender Kurs gefunden werden kann. Zudem gibt es eine Vielzahl an Fernstudiengängen, die wenig oder keine Voraussetzungen erfordern. Die Inhalte werden häufig so aufbereitet, dass sie auch Fachunkundigen leicht zugänglich und nachvollziehbar sind. Ein Thema wird in einem solchen Fernkurs in der Regel von Grund auf behandelt und weiter vertieft. Selbst, wer im hohen Alter noch einen Hochschulabschluss erlangen möchte, kann dieses Unterfangen problemlos angehen, manchmal auch ohne Reifeprüfung, denn bei vielen Anbietern ist es möglich, ein akademisches Fernstudium mit Berufspraxis aufzunehmen.
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Quellen
http://40plus.fom.de/aktuelles.html (14-07-24)Diese Seite ist Bestandteil von www.lerntipp.at | Impressum